Buch: Thomas Brussig
Regie: Susanne Franz
9.7. - 1.8.2004
SommerLaune im Innenhof des Augustinermuseums
Verbale Grätsche eines Fussballtrainers
Der Trainer | Elmar Wittmann |
Pianoman | Christian Kempa |
Regie | Susanne Franz |
Licht, Ton & Bühnenbau | Tent Event GmbH |
Organisation | Elmar Wittmann |
Bühnenbild | Gabi Kinsky |
Abendtechnik | Moritz Imbach & Philip Nitsch |
Aufführungstermine | 9. Juli (Premerie) - 1. August 2004 |
Aufführungsort | Innenhof des Augustinermuseums Freiburg |
Aufführungsdauer | ca, 2 h inkl. Pause |
Aufführungsrechte | S. Fischer Verlag, Frankfurt |
Veranstalter |
Elmar Wittmann in Kooperation mit Susanne Franz und der Tent Event GmbH |
Zum Stück:
Die EM ist überstanden, der SC Freiburg steckt im Finale des 100-Jährigen, die letzten Tränen über das Wunder von Bern sind noch nicht ganz getrocknet, da wartet - mitten in der Oberen Altstadt
Freiburgs - schon der nächste Kick! Der romantische Innenhof des Augustinermuseums verwandelt sich in einen provinziellen Fußballplatz. Am Spielfeldrand steht der "Julius Cäsar der Seitenlinie",
ein in die Jahre gekommener Trainer und Rasenphilosoph, der die Welt aus dem Geiste des Fußballs neu zu erschaffen versucht: "Was ich denke, sehr leidenschaftlich denke, passiert auch." Das ist
verblüffend, tragisch, komisch - nicht nur für ihn. Seine Spieler sind sein Leben. Knaben, Schüler, Jugend, Junioren -bis Männer. Er hat sie alle trainiert: "Wie elf Söhne sollt ihr sein!" Er ist
ihnen Vater und Erlöser, ob psychologisch oder wahnsinnig - garantiert leidenschaftlich! Auf dem Platz gibt es Regeln, Disziplin und Kollektivität. Das gibt ihm Halt. Doch nicht erst seit dem
Mauerfall weiß er, dass das Scheitern in der ganzen Welt unausweichlich - weil evolutionär vorbestimmt - ist. Das quält ihn. Seit langem schon. Er hat alles verloren. Die Frau, den Sohn, den Job,
die Ordnung des Ostens und das entscheidende Aufstiegsspiel. Es reicht! Heute kommt die neue Mannschaft und heute greift er an, rechnet ab, gnadenlos und knallt uns ein wütendes Feuerwerk um die
Ohren. Dabei verheddert er sich in Menschheitsgeschichte und Sport, zerfetzt die Tornetze von Justiz und Politik und planiert die femininen Strafraumlinien. Ein Faul folgt dem nächsten, die
Verletzungen sind schnell vereist, und uns fliegen die erstochenen Bälle nur so um die Ohren. Da bleibt kein Schienbein geschont und kein Auge trocken. Fußball ist einmalig. Es ist bescheuert,
aber es ist so!